Einleitung

Mit dem hier vorliegenden Zahlenmaterial soll die Untersuchung von Veränderungen in den Arbeitsverhältnissen in den letzten Jahren (und Jahrzehnten) unterstützt werden. Bisher gibt es eine Aufbereitung von Zahlen, die sich vorrangig mit den verschiedenen Formen prekärer Beschäftigung befassen.

Bei der Untersuchung aktueller Entwicklungen in den Arbeitsverhältnissen stösst man immer wieder bei dem Versuch, sich ein einigermaßen verlässliches Bild von den Ausmaßen zu machen auf Schwierigkeiten. Diese rühren nicht zuletzt daher, dass es – trotz aller Standardisierungsbemühungen – unzählige Definitionen und Berechnungsverfahren gibt. Zudem ist immer wieder festzustellen, dass man bei der Verwendung von Zahlenmaterial darauf achten muss, wer dieses denn aufbereitet hat, welche Interessen dahinter stecken könnten. So werden bei der aktuellen Diskussion um des "Ende der Normalarbeit" z.B. die Zahlen für das Ausmaß prekärer Beschäftigung von Gewerkschaften i.d.R. höher ausgewiesen als etwa von arbeitgebernahen Instituten oder der Regierung.

Ein weiteres Manko ist die auch im hier vorliegenden Material zu findende Beschränkung auf die Staaten der OECD, für die allein es ausreichend – dem interessierten Laien – zugängliches Material gibt. Wenn man statistisch verwertbare Angaben über die Arbeitsverhältnisse in Lateinamerika oder China sucht, stösst man auf erhebliche Probleme. Zum einen lassen sich die meisten Kategorien der westlichen Industriestaaten dort nicht anwenden, zum anderen gibt es oft einfach kein verwertbares Material. Daher sind die vorliegenden Übersichten weitgehend auf die weslichen Industriestaaten beschränkt und innerhalb dieser liegt der Schwerpunkt eindeutig auf Deutschland.

Im wesentlichen wird sich dabei - neben diversen Einzelartikeln in Zeitschriften - auf folgende statistische Quellen gestützt:


Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
Das IAB ist Bestandteil der Bundesanstalt für Arbeit und veröffentlicht regelmäßig Kurz- und Werkstattberichte zu diversen Themen des Arbeitsmarktes, die im Internet frei verfügbar sind.

Ausserdem gibt das Institut eine kleine "Zahlenfibel" heraus, in der eine Menge Daten zum Arbeitsmarkt in Deutschland aufbereitet sind und die jährlich aktualisiert wird. (IAB: Zahlen-Fibel, Ergebnisse der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Tabellen. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg 2000).

Im Jahre 2000 hat die Bundesregierung erstmalig einen "Armuts- und Reichtumsbericht" herausgegeben, der auf den Webseiten des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung downloadbar ist. Dort gibt es neben den Daten zur Armuts- und Reichtumsverteilung auch Angaben zu prekärer Beschäftigung.

Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) liefert mit seinen Wochenberichten Analysen zur ökonomischen Entwicklung und damit auch zu Themen des Arbeitsmarktes –nicht nur in Deutschland. Diese sind im Internet frei verfügbar.

Statistisches Bundesamt
Im Statistischen Bundesamt können die regierungsamtlichen Informationen bezogen werden. Jedes Jahr gibt es ein Statistisches Taschenbuch, das sowohl online, auch in vielen öffentlichen Einrichtungen (Bibliotheken, Behörenden) kostenlos beziehbar ist.

Die Daten des Statistischen Bundesamtes basieren weitgehend auf den jährlichen Umfragen ("Mikrozensus"), die neuerdings ebenfalls im Internet veröffentlicht werden.

Zudem wird ca. alle 2-3 Jahre ein Datenreport herausgegeben (aktuell: Datenreport 1999, Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik Deutschland, Bonn 2001), indem auch zahlreiche Daten zu Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit aufbereitet und teilweise auch durch Umfrageergebnisse ergänzt sind. Der aktuelle Datenreport ist jeweils über die Bundeszentrale für politische Bildung kostenlos beziehbar.

Organisation for Economic Co-Operation and Development (OECD)
Die OECD sammelt eine Fülle von Daten. Die über Erwerbstätigkeit werden jährlich im "OECD-Employment-Outlook" veröffentlicht. Diese sind ebenfalls im Internet – allerdings kostenpflichtig – beziehbar.

Im Rahmen der OECD hat der us-amerikanische Volkswirtschaftler Angus Maddison mehrere Bücher mit statistischen Daten zur Entwicklung der Weltwirtschaft herausgegeben, die teilweise bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreichen.

Maddison, Angus (OECD): Monitoring the World Economy 1820-1992, Paris 1995

Maddison, Angus: Dynamic Forces in Capitalist Development. A long-run comparative View. Qxford, New York 1991

Institut für marxistische Studien und Forschungen (IMSF)
Ein ähnlichgeartetes Werk hat das Institut für marxistische Studien und Forschungen (IMSF) in Frankfurt herausgegeben.

Lüdemann, Ernst/IMSF: Die Weltwirtschaft im 20. Jahrhundert: eine statistische Übersicht. (IMSF-Forschung und -Diskussion 13) Frankfurt/Main 1996

ILO
Die International Labour Organisation (ILO) sammelt naturgemäß Daten zu Entwicklungen in der internationalen Arbeitswelt. Unter anderem wird regelmäßig ein "World Employment Report" herausgegeben, der allerdings nur als Übersicht im Web veröffentlicht wird.

The State of Working America
Für Arbeitsmarktdaten aus den USA ist die jährlich erscheinende Publikation des Economic Policy Institute "The State of Working America" die erste Adresse.

Mishel, Lawrence/Bernstein, Jared/Schmitt, John: The State of Working America 2000/2001, Ithaca, New York 2001

Datenhanduch "Industrielle Beziehungen"
Für Deutschland gibt es noch ein Datenhandbuch "Industrielle Beziehungen" mit Angaben zu Arbeits- und Beschäftigungssituation, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, Arbeitskämpfen usw. sowie einem kleinen internationalen Anhang.

Müller-Jentsch, Walter/ Ittermann, Peter: Industrielle Beziehungen. Daten, Zeitreihen, Trends 1950-1999, Frankfurt/New York 2000

IGM
Die IG Metall gibt jährlich einen Report mit Schwerpunkt Entwicklung im Metallbereich heraus. Dieser ist auch im Internet beziehbar.

IG Metall : Report 2000. Produktion, Einkommen, Beschäftigung. Frankfurt/Main 2000


Wenn jemand Tips zu weiteren zugänglichen Informationsquellen hat – wir sind für jede Information dankbar.

Oft sind die Zahlen verschiedener Quellen nicht miteinander vergleichbar. Jedoch lassen sich Trends durchaus erkennen. Wir hoffen, mit der getroffenen Auswahl ein halbwegs realistisches Bild zum Ausmaß und Verbreitung der verschiedenen Beschäftigungsformen und Arbeitsverhältnisse zu liefern.

Gegenüber Kritiken und Anregungen sind wir jederzeit aufgeschlossen. Ebenso ist die Mitarbeit von weiteren am Thema Interessierten stets willkommen. (Kontakt: webmaster@arbeitsalltag.de)

Wir hoffen, das Projekt in Zukunft auf dem aktuellen Stand halten und auch ausweiten zu können.


 

 

 

 

 

 

 

 

 


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